Pensionssplitting – wie kommen wir zu einer Einigung?
Wir haben bei Bettina Zehetner nachgefragt, die in ihrer Familien- und Frauenberatungsstelle des Öfteren Gespräche zu diesem Thema führt: „Ziel des Pensionssplittings ist es, die Pensionsansprüche beider Ehepartner im Falle einer Scheidung gerecht aufzuteilen. Es soll sicherstellen, dass beide nach der Scheidung ein angemessenes Einkommen haben und niemand finanzielle Benachteiligung erfährt.“
Solange man sich gut versteht, wird dieses Thema womöglich gar nicht angesprochen. Empfehlenswert sei es allerdings, dies zu tun, da man ja nie wissen kann, wie sich die Ehe in weiterer Folge entwickelt. „Viele Männer wollen in Wahrheit gar nicht, dass die Frauen im Falle einer Trennung finanziell unabhängiger sind. Es kann also schon sein, dass sie sich auch deshalb gegen Pensionssplitting aussprechen.“
Daher sind im einen oder anderen Fall überzeugende Argumente nötig. Eine Möglichkeit wäre, dem Partner zu vermitteln, dass auch er es ja im Falle der Scheidung leichter hätte, weil sich durch die höhere Pension die Unterhaltszahlungen reduzieren würden.
Eine andere, etwas radikalere Idee der Beraterin: „Schlagen Sie ihrem Partner vor, er könne ja in Karenz gehen, dann dreht sich der Spieß um.“ Grundsätzlich kann es sinnvoll sein, alle Tätigkeiten rund um Haushalt und Kinder aufzulisten und mit einem Stundenlohn zu versehen. „Damit wird der Workload transparenter und es wird besser verständlich, warum man auch die Pension teilen sollte.“
In einer der vielen österreichischen Familienberatungsstelle können Sie das Thema Pensionssplitting besprechen. Vereinbaren Sie kostenlos einen Termin!
Unsere Interviewpartnerin
Mag.a Dr.in Bettina Zehetner ist als psychosoziale Beraterin und Vorständin seit mehr als 20 Jahren für die Familien- und Frauenberatungsstelle Frauen* beraten Frauen* tätig.
Frauen* beraten Frauen*
Seitenstettengasse 5/7
1010 Wien
Website von Frauen* beraten Frauen*
Das Interview wurde im Mai 2023 geführt.