Manipulation: Wenn ich andere für mein Glück zuständig mache

Die Familienberaterin Avelina Martinez-Löffler erklärt es so:
Wenn ich als Kind geschrien habe,
ist die Mutter gekommen..
Sie hat mich getröstet,
auch wenn die Tränen gar nicht echt waren.
Wir haben also schon als Kinder erfahren:
Man kann diese Strategie anwenden,
um etwas zu erreichen.
Oft funktioniert das auch im späteren Leben noch sehr gut -
in vielen zwischenmenschlichen Begegnungen.

Die Beraterin meint aber auch:
Es gehören immer 2 dazu:
Die Person, die manipuliert.
Und die Person, die sich manipulieren lässt.
Manchmal weiß man selbst,
dass man gerade manipuliert wird und lässt es zu.

Dahinter steckt ein Grundthema:
Ich mache andere für meine Gefühle und mein Glück zuständig.
Und ich versuche sie dann über Gefühle zu erpressen.
Ich sage zum Beispiel zu meinem Partner oder meiner Partnerin:
Wenn du das nicht tust, liebe ich dich nicht mehr.

Vielen Menschen schaffen es nicht,
ihre eigentlichen Wünsche zu nennen.

Zum Beispiel junge Mütter,
die nicht immer rund um die Uhr für ihr Baby zuständig sein wollen.
Sie können es aber so nicht direkt sagen.

Übernehmen Sie mehr Verantwortung für sich selbst

Wichtig ist zu erkennen:
Ich muss mehr Selbstverantwortung für mich
und meine eigenen Bedürfnisse übernehmen.
Dafür muss ich niemanden manipulieren.
Doch dafür brauche ich Selbstreflexion.
Das ist die Fähigkeit,
die eigenen Handlungen zu betrachten und zu bewerten.

Wichtig ist aber auch:
Gehen Sie entspannt mit Manipulation um,
leiden Sie nicht darunter.
Die Expertin sagt dazu:
Manipulieren oder manipuliert werden kommt sehr häufig vor
in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Erst die eigene Bewertung macht es zu etwas Negativem.
Man kann das auch süß finden,
wenn jemand Tränen einsetzt,
um etwas zu bekommen.

Wenn Sie gerne mit einem Profi
über das Thema Manipulation sprechen möchten,
vereinbaren Sie einen kostenfreien Beratungstermin
in einer österreichischen Familien-Beratungsstelle.

Unsere Interviewpartnerin

Mag.^a Avelina Martinez-Löffler ist Familien- und Erziehungsberaterin im Eltern-Kind-Zentrum Schwaz, Tirol.
Die  Juristin ist auch Diplomierte Ehe- und Familienberatung
und Lebens-Erziehungs- und Sozialberaterin.

Eltern-Kind-Zentrum Schwaz
Johannes-Messner-Weg 11
6130 Schwaz

Das Interview wurde im November 2021 geführt.