So bekommen meine Kinder mehr Selbstbewusstsein
sich selbst nicht leiden.
Sie finden alles einfach nur schrecklich.
Auch sich selbst.
Es kommt auf die Eltern an,
den Kindern einen stabilen Selbstwert
und eine positive Lebenseinstellung zu vermitteln.
Doch wie geht das?
Martina Niederreiter hat mit Kindern und Jugendlichen zu tun,
die in einer schwierigen Lebensphase sind.
Es beginnt schon mit der Geburt.
Von Anfang an nehmen wir die Reaktion der Eltern auf uns wahr.
Das prägt schon in diesen ersten Monaten unsere Sicht auf die Welt.
Haben wir mehr positive oder mehr negative Momente erlebt?
Das geht dann auch in der Kindheit so weiter.
Die Zauberworte sind Wertschätzung und Ehrlichkeit,
sagt die Expertin.
Es stärkt Kinder in ihrem Selbstwert,
wenn man sie lobt:
wenn sie etwas gut und aus eigener Kraft geschafft haben.
Es darf aber auch nicht zu viel sein.
Kinder müssen auch lernen mit Kritik umzugehen.
Ehrlichkeit ist wichtig.
Wenn man als Kind lernt einen Fehler zu akzeptieren,
erhöht das die Frustrations-Toleranz.
Das heißt:
Man kann später als Erwachsener
besser mit Fehlern und Frustration umgehen.
Auch ehrliche Kritik ist wichtig
Eltern sollen nicht immer nur bestärken.
Sie sollen auch kritisieren.
Sonst entwickelt das Kind weniger Empathie
und weniger soziale Kompetenz.
Das bedeutet:
Es kann sich dann nicht so gut in andere Menschen einfühlen
und nicht so gut mit ihnen umgehen.
Es ist wichtig, die Kinder zu begleiten.
Eltern müssen manchmal auch der Reibebaum sein.
Sie müssen also auch Konflikte mit dem Kind aushalten.
Niederreiter sagt dazu:
Das kann sehr anstrengend sein.
Wichtig ist dabei:
Die Rangordnung und die Rollenverteilung
zwischen Eltern und Kindern müssen klar sein und bleiben:
Eltern bleiben Eltern.
Wenn Eltern standhaft bleiben und Grenzen setzen,
führt zu einem starken Selbstbewusstsein der Kinder.
In Konfliktsituationen scheinen Eltern oft anstrengend und nervig.
Erklären Sie als Elternteil ihrem Kind das so:
Ich verhalte mich deshalb so,
weil du mir sehr wichtig bist.
Wenn Sie zu diesem Thema Beratung brauchen,
können Sie in einer österreichischen Familien-Beratungsstelle
einen Termin ausmachen.
Unsere Interviewpartnerin
Martina Niederreiter ist Diplomsozialarbeiterin und Mediatorin.
Sie ist fachliche Leiterin
der Jugendberatungsstelle WAGGON, Niederösterreich.
Tender- Verein für Jugendarbeit
Eisentorgasse 5
2340 Mödling
Webseite der Familienberatungsstelle Tender
Das Interview wurde im April 2020 geführt.