Wie man sexuelle Fantasien vermittelt
Michaela Mathae hat in ihren Beratungen häufig Paare, die mit ihrer Sexualität unzufrieden sind – und das ist ihrer Aussage nach keine Altersfrage. „Auch junge Paare, häufig, nachdem sie Kinder bekommen haben, wollen ihre Sexualität neu beleben. Viele finden dann nicht mehr so gut zueinander.“
In solch einer Phase ist es gut, mit der Partnerin, dem Partner offen darüber zu sprechen, was man sich im Bett wünscht. „Das Problem ist häufig, dass man denkt, mit seinen sexuellen Fantasien nicht normal zu sein“, so Mathae.
Sie empfiehlt Paaren in so einem Fall die eigenen Gedanken und Wünsche aufzuschreiben. Am besten ist es, danach der Partnerin oder dem Partner vorzulesen, was man zu Papier gebracht hat. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte das Geschriebene jedoch nicht per E-Mail oder Messenger versendet werden, weiß die Expertin.
Selbstverständlich brauche es für die Durchführung der angesprochenen Wünsche beidseitiges Einverständnis. Und das gilt es auszuverhandeln. Sollte eine/r der beiden bestimmte Praktiken ausschließen, so sei das Verhandlungssache. Man könne Vieles auch in einer sanfteren Variante probieren. „Stellen Sie sich vor, dass Sie über das Essen diskutieren. Wenn jemand beispielsweise Vegetarier ist und der andere nicht, muss man auch einen Kompromiss finden“, so Mathae.
Die Beraterin empfiehlt grundsätzlich das Thema zu normalisieren. „Sexualität gehört zu unserem Leben und muss besprochen werden. Paare trennen sich, weil es im Bett nicht mehr funktioniert. Da gilt es vorzusorgen.“
Wer mit einem Profi über dieses Thema sprechen möchte, ist eingeladen, sich zu einem kostenfreien Termin bei einer österreichischen Beratungsstelle zu melden.
Unsere Interviewpartnerin
Michaela Mathae, DSA ist diplomierte Sozialarbeitern und Psychotherapeutin im Verein Familie und Beratung in Wien.
Verein Familie Beratung
Am Schöpfwerk 29/14
1120 Wien
Webseite des Vereins Familie Beratung
Das Interview wurde im August 2022 durchgeführt.